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Das wäre geschafft: Jetzt bin ich offiziell MAMA und irgendwo zwischen Wickelkommode und Schreibtisch zu finden. Wie es jetzt weiter geht, was dabei alles auf mich zukommt, wie es sich anfühlen wird, wie ich mit der neuen Rolle umgehenwerde,... ich werde es erleben und ihr werdet es hier lesen können. Erreichen kann man mich unter: mama-to-go@web.de

Dienstag, 26. Juni 2012

Verwandtschaft und so


Eintrag vom:

12. Juni 2012 (14:51 Uhr)

Ich finde es echt erstaunlich wie viele junge Familien mit Oma und Opa angereist sind. Wahlweise auch mit Tante und Onkel. Wir sind eine der wenigen Familien die "nur" mit Kind hier sind. Ich schätze mal das Verhältnis ist 1:10.
Dabei wäre ich nie auf die Idee gekommen meine Eltern oder Schwiegereltern mitzunehmen.
Auch wenn die Vorteile eindeutig auf der Hand liegen und wir dadurch nicht nur ab und zu mal etwas für uns / zu zweit machen könnten (am Strand liegen oder einen Ausflug machen, z.B. zur berühmten Akropolis), sondern vor allem auch entspannt essen könnten (was nach wie vor die größte Herausforderung des Tages ist) ... Ich möchte trotzdem nicht tauschen. Viel zu schön ist es einfach als Familie hier zu sein. Zu dritt komplett. Da fehlt absolut niemand!


Perfektes Wetter, leckeres Essen, super Laune!
Die perfekte Mischung aus Sonne, Pool, Familienalltag und Urlaubsentspannung. Gepaart mit ganz viel Liebe! Liebe für meine Frau, Liebe für Noah und sogar für mich selbst.

Bin im Moment absolut in meiner Mitte. Da können noch nicht mal die täglichen Trotz- und Schreiphasen von Noah daran rütteln.

Montag, 25. Juni 2012

Andere Mütter, andere Sorgen


Eintrag vom:

11. Juni 2012 (13:15 Uhr)

Wie wohl jeder mehr oder weniger offene Mensch haben auch wir inzwischen am Pool Urlaubsbekanntschaften geschlossen. Da wir in unserer aktuellen Lebenssituation fast nur am Babypool sind: natürlich mit anderen jungen Familien mit kleinen Kindern.

Dabei drehen sich, wer hätte das gedacht, 98% der Gespräche um den Nachwuchs. Heute Vormittag ging es primär um KiTa's und darum wieder arbeiten zu gehen. Die andere Mutter, mit der ich dieses Gespräch führte hat einen 1,5 Jahre alten Sohn, den sie aber noch nicht "abgeben" kann - das würde sie nicht übers Herz bringen. Ein bis zwei Stunden pro Woche passt seine Oma auf ihn auf. Dank der tollen Arbeitszeiten von Papa reicht das nämlich aus, damit Mama 10 Stunden pro Woche arbeiten gehen kann. Das braucht sie auch, sonst würde ihr zu Hause langweilig werden und sie würde verrückt werden vor lauter Unterforderung.

Puh! Wow. Schön, dass sie es so sieht und dass das so funktioniert. Ich kann trotzdem wunderbar bei mir bleiben und halte nicht automatisch für
a) eine schlechte, herzlose Mutter, die ihr Kind viel zu früh abgibt und
b) völlig unfähig, da ich mich generell ja eher über- anstatt unterfordert fühle.
Vielleicht wäre außer mir niemand auf die Idee gekommen, sich nach dem Gespräch so zu fühlen, aber für mich lag das für eine winzige Sekunde auf der Hand.

Andere Mütter, andere Kinder, andere Probleme. Und die hat sie auf jeden Fall auch mit ihrem Sohn. Auch wenn er angeblich als Baby so viel geschlafen hat und so ruhig war, dafür verweigert er jetzt das Essen. Man darf sich eben einfach immer nur an sich selbst und dem eigenen Horizont und Möglichkeiten messen - nicht mit anderen. Denn von denen sehen wir immer nur einen ganz kleinen Ausschnitt der Realität.

Freitag, 22. Juni 2012

Alleine am Pool


Eintrag vom
09.06.2012 (21:15 Uhr)

Heute war schon der fünfte Tag in unserem ersten Familienurlaub. Unglaublich, wie die Zeit vergeht - wie in jedem Urlaub: viel zu schnell.

Kurze Randnotizen:
Das Wetter ist absolut sensationell, das Hotel ist prima und das Essen schmeckt. Noah hat den Flug und die Strapazen besser überstanden als wir und ist so entspannt wie noch nie (abgesehen davon, dass er gerade seine erste Trotzphase entwickelt).
Das einzige Manko ist, dass das Babyphone weder im Speisesaal, noch am Pool funktioniert, da die Anlage zu weitläufig ist. Aber dafür haben wir vom Balkon aus Blick aufs Meer.


Es waren bis jetzt also rundum schöne Tage. Vor allem, weil wir sie zu dritt genießen können. Am zweiten Urlaubstag, als wir entspannt am Pool lagen und ich die Singles und Pärchen (ohne Kinder) beobachtete, kam mir kurz der Gedanke, dass diese Freiheiten nun vorbei sind: Den ganzen Tag sorglos am Pool liegen, abends Cocktails schlürfen, feiern und das Leben genießen. Ein bisschen Wehmut kroch in mir hoch. Vor allem, da Noah gerade bei dem Frühstück (was für mich die wichtigste Zeit des Tages ist und dementsprechend entspannt sein sollte) und beim Abendessen (zudem wir uns natürlich auf hübschen und gerne im Urlaubs-Stil feierlich verbringen möchten) sehr trotzig ist und das auch auf voller Lautstärke.
Aber nach ein bis zwei Tagen, in denen ich hin und wieder der Wehmut in meiner Seele Platz gemacht habe, kann ich diese nun getrost zur Seite legen und mich über das freuen, was wir mehr haben. Das Lächeln, dass uns morgens aus dem Babybett begrüßt (auch wenn es recht Urlaubs-unfreundliche Zeiten sind), die Momente in denen Noah sich ganz eng an einen drückt und kuscheln möchte, sein lautes Lachen, wenn er Spaß hat und einfach das wunderschöne Gefühl zu dritt zu sein und die Liebe die zwischen zweien ist, an eine dritte Person weiterzugeben!
Hm... Es scheint, als wären die Vorteile den Nachteilen gegenüber geringer - aber sie wiegen umso schwerer.

Heute Nachmittag hat meine Frau mal den Noah-Dienst alleine übernommen und ich bin an den Pool. Alleine. Es war schön. Wirklich richtig schön. Ich habe es genossen: die Ruhe, die Unabhängigkeit und das Wissen auf niemanden aufpassen zu müssen. Aber doch waren es nicht die Singles, die meine Aufmerksamkeit auf sich zogen, sondern die Familien mit kleinen Kindern. Wobei ich eigentlich die meiste Zeit einfach nur aufs Meer geschaut habe. Auf einer Mauer sitzend, die Sonne im Rücken und den Blick auf die Wellen gerichtet. Ich liebe das Meer! Es ist so magisch, so kraftvoll. Beruhigend, aufwühlend, sanft und gewaltsam, alles zugleich. Ich könnte Stunden damit verbringen das Meer zu beobachten. Als würde mein Herz dabei von allem Schlechten rein gewaschen und alle wirren Gedanken in meinem Kopf einfach resetted. Das Meer ist das Gegenteil von Festland und doch erdet es mich.

Mit diesem wunderbaren Gefühl im Bauch bin ich zurück zu meiner Familie ins Hotelzimmer und nach einem mehr oder weniger anstrengenden Abend sitze ich jetzt auch wieder hier. Denn in einer halben Stunde ist Anpfiff. Fußball-WM, heute Abend spielt Deutschland und wir sitzen brav im Hotelzimmer und werden das Spiel ohne Ton auf dem kleinen Hotel-Fernseher verfolgen. Nachdem wir Noahs Bett mit Handtüchern verdunkelt haben... Aber die Vorteile wiegen schwerer ;)