Eintrag vom:
12. Juni 2012 (23:10 Uhr)
Ich liege mal wieder wach im Bett und denke nach. Es gibt
ja auch nichts, was ich im Moment sonst tun könnte. (Außer schlafen.) Wir sind
im Urlaub: die Sonne, das Meer, alles ist da. Und doch fühlt es sich viel
anders an als in allen bisherigen Urlauben. Wir sind hier als junge Eltern mit
unserem kleinen Sohn. Was unser großes Glück ist, ist auch gleichzeitig unsere
große Aufgabe. Auch wenn wir zum Entspannen und zu, Lesen kommen - wenn Fynn
Mittagsschlaf macht und evtl. mit Taschenlampe wenn er abends schläft - es ist
doch anders. Wir haben Verantwortung. Immer. Ob er wach ist oder schläft. Ich
realisiere gerade so richtig, dass dies ein "Job" ist, den wir wohl
unser Leben lang haben werden. Auch im Urlaub, auch an freien Wochenenden, auch
wenn er mal bei Oma und Opa ist. Ein Job bei dem es zwar auch mehr und weniger
stressige Zeiten gibt und man sogar auch mal Aufgaben delegieren kann, aber
trotzdem ein Job, aus dem wir wohl nie wieder rauskommen, auch nicht für kurze
Zeit.
Ich meine das gar nicht so negativ, wie es vielleicht
gerade klingt. Liege einfach gerade wach im Bett und würde lieber draußen an
der Bar oder am Strand sitzen und aufs Meer schauen. Würde gerne morgen einfach
mal die Seele baumeln lassen und machen wonach mir gerade ist. Aber so ist das
Leben nicht mehr. Fynn bestimmt den Rhythmus und er ist derjenige auf den wir
achten müssen, den wir schützen müssen (auch vor so banalen Dingen wie zu viel
Sonne/Hitze). Dürfen! Auf den wir achten dürfen und den wir beschützen dürfen!
Den wir lieben und erziehen dürfen!
Irgendwie scheine ich auch nicht mehr ganz so entspannt
zu sein... Ich hatte wieder Kontakt zu Außenwelt. Habe Emails gelesen und nach
dem Klausurplan geschaut. Der ist inzwischen natürlich online, aber die Frage
ob ich eine oder zwei Klausuren schreibe ist immer noch offen. Irgendwie bin
ich aber schon wieder am Planen. Wie ich es machen könnte, wenn wir zu Hause
sind. Dann sind es noch genau 2 Wochen bis zu der ersten Klausur, falls ich
diese schreibe. Und schon kommt so ein böser Gedanke wie "Jetzt sitze ich
hier im Urlaub, könnte mir theoretisch Zeit zum Lernen nehmen, weil Katha ja da
ist, aber kann es nicht, weil mir die Infos fehlen." Somit ist der Urlaub
ja fast vergeudete Zeit, da die Entspannung ja gleich danach wieder weg sein wird???
NEIN. Das ist eine völlig destruktive Sichtweise und
würde hier jedem nur schaden. Also schnell weg mit dem Gedanken. Und somit hat
dieser Blogeintrag eigentlich auch angefangen - denn Urlauv ist nicht mehr das,
was es früher einmal war. Er hat auch gar nicht mehr die Aufgaben von früher.
Zumindest nicht primär. Es geht im Moment nicht
darum von einem stressigen Job einen großen Abstand zu bekommen und für
begrenzte Zeit alles weit hinter sich zu lassen. Es geht auch nicht darum
fremde Länder kennenzulernen und Abenteuer zu erleben. Stattdessen geht es
vielmehr darum Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Mit den beiden
wichtigsten Personen in meinem Leben gemeinsam Zeit zu verbringen. An einem
schönen Ort, bei schönem Wetter und dem Luxus weder kochen, noch spülen oder
putzen zu müssen. Das ist eine wesentlich konstruktivere Sichtweise und
hinterlässt einen süßen Beigeschmack in meinem Herzen. Behalten, festhalten und
im Zweifel, wenn ich mal wieder anfange hektisch zu werden, daran erinnern!
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