Es sind schwere Zeiten. Fynn hat gerade mal wieder eine
schwierige Phase, was das Schlafen betrifft. Nachts ist er oft mindestens zwei
Stunden wach. Dabei weint er ganz viel und lässt sich kaum beruhigen. Von mir
eigentlich fast gar nicht, eher noch von Katha. Wir leider also alle wieder
unter chronischem Schlafmangel.
Hinzu kommt der ganz normale Wahnsinn – und ist das doch
nicht mehr normal?
Job: Den habe ich dieses Semester wohl auch ein bisschen
unterschätzt. Schaffe es kaum, mir genügend Zeit frei zu schaufeln für meine
kleine Tutoren-Stelle. Dabei arbeite ich ja eigentlich nur ca. 7-8 Stunden pro
Woche. Aber die sind eben schwer zu finden. Vor allem, weil letzte Woche auch
noch Fynns Oma weg war und die Tagesmutter im Moment fast jede Woche einen Tag
frei hat.
Tagesmutter: Ist gerade auch ein Thema, das mich mal wieder
aufregt. Sie macht 5-10 Fortbildungstage pro Jahr und hat zusätzlich 24
Urlaubtage bei einer 3-Tage-Woche. Das macht mindestens 10 Wochen pro Jahr. 10
Wochen in denen Fynn keine Betreuung hat und die irgendwie anders abgedeckt und
organisiert werden muss. Aber wir müssen noch durchhalten – bis November. Ab
November hat er dann (HOFFENTLICH) einen Platz in der KiTa die 200m von unserem
Häuschen weg ist.
Studium: wer aufgepasst hat, hat es schon gemerkt: dafür
bleibt eigentlich im Moment gar keine Zeit. Es ist zum Verrückt werden – es kommt
so viel dazwischen und geht so viel anderes schief, dass ich nun doch schon
wieder Abends am Schreibtisch saß oder andere Verabredungen abgesagt habe, um
zu lernen.
Fynn: Für den bleibt natürlich Zeit! Aber: mangels der Zeit
in den anderen Bereichen stehe ich ziemlich unter Druck und das merkt er
natürlich. Vor allem an liebevoller Geduld hat es heute Vormittag mal wieder
etwas gemangelt. Er testet im Moment einfach seine Grenzen aus, was ja auch gut
und richtig ist.
Meine Eltern: Anstrengend! Grässlich. Ein täglicher Kampf um
meine eigenen Grenzen zu schützen (und die meiner Familie).
Fazit: ich war heute Vormittag mal wieder an dem Punkt, an
dem ich mich gefragt habe, ob mein eigentlich schon völlig abgespecktes
Programm doch noch zu viel ist. Ich mache ja dieses Semester nur 2 Fächer, von
denen ich nur bei einer in die Vorlesung gehe. Aber es sind einfach so viele
Randfaktoren die irgendwie so wahnsinnig viel Zeit brauchen. Also entweder muss
ich mich irgendwie umorganisieren und meine Kräfte anders einteilen (hat jemand
eine Idee???) oder … puh… oder ich muss tatsächlich noch ein Fach streichen für
dieses Semester und nur ein einziges mitmachen. Aber das wäre schon sehr hart.
Oder?
PS: Heute Nachmittag geht es erst mal auf den 2. Geburtstag
von Fynns bestem Freund. Freue mich auf die Ablenkung und den Spaß, den er
dabei bestimmt haben wird.