Ich muss mich daran gewöhnen, ich muss mich daran gewöhnen.
Es wird so bleiben. Das ganze nächste Jahr. Mindestens ein Jahr.
Ich kann auch gar nicht genau sagen, was mich konkret stört.
Es ist irgendwie das „hier sein“. All die Erinnerungen. All das was früher war.
Irgendwie sind die Geschichten noch hier. In den Räumen. In den Wänden. Obwohl
doch eigentlich schon alles längst verarbeitet, vergeben und vergessen ist – das
Haus scheint die Zeit angehalten zu haben.
Und irgendwie sind es mal wieder die Kleinigkeiten, die mich
stören. Was aber bestimmt zu einem großen Teil an meiner Stimmung hier liegt.
Es stört mich, dass unsere Leben jetzt so miteinander verwoben sind. Ich habe
den furchtbaren Drang mich abzugrenzen. Aber das geht jetzt nicht. Zumindest
nicht auf allen Ebenen. Aber mir gelingt es so gar nicht. Meine Eltern ab und
zu zu sehen und mit Ihnen zu reden ist ja in Ordnung, aber ich möchte nicht
wieder ein ganzes Teil ihres Leben sein. Es interessiert mich nicht, was sie
sich morgens auf ihr Brot schmieren und mit wem sie abends telefonieren. Aber
für meine Eltern gibt es ja bekanntlich nur den ganz oder gar nicht Schalter.
Und im Moment steht er eben auf „ganz“.
Ich muss einfach irgendwie versuchen, mich (uns!) zumindest
innerlich etwas abzugrenzen. Vorsichtig, behutsam. Denn das ist im Moment der
einzige Weg. Wir müssen alle sehr vorsichtig sein und viel Rücksicht nehmen,
sonst platzen hier Bomben. Aber es ist ja auch erst die erste Woche, …
vielleicht „beruhigt“ es sich ja ein bisschen mit der Zeit. Ich komme mir auch
irgendwie gerade wie eine kleine Diva vor, denn ich habe das Gefühl, dass all
das nur mich stört.
Ich werde mir heute Abend
mal in Ruhe Gedanken machen, was mich konkret stört und wie ich mir den Kontakt
wünschen würde. Dann kann ich mir ja überlegen, wie ich das evtl. einfühlsam
umsetzten kann.
Hej :) ich finde das klingt alles sehr theoretisch. DU BIST IHR KIND! Du bist all das, was Dein Kleiner mal für Dich sein wird. Sie haben Dich umhergetragen wenn Du Bauchweh hattest, sie haben an Deinem Bett gesessen und gehofft, dass das Fieber runter geht, sie haben sich gefragt, ob sie auch alles richtig machen um Dich, ihr ein und alles, unfallfrei groß zu kriegen. Kinder bleiben immer die Kinder ihrer Eltern und vielleicht hilft einfach ein wenig Nachsicht... auch die eigenen Kinder werden irgendwann groß und man möchte ihnen vielleicht erzählen, was man so tut und denkt... und man möchte noch immer als Mama und Papa gesehen werden, nicht nur als Oma und Opa der Enkel. Ich bin nun mitten zwischen allen Generationen. Ich habe ein erwachsenes Kind, einen Vater und 2 Omas - und selbst mein 63jähriger Vater kriegt noch erzählt, es sei kalt und er soll ein Unterhemd anziehen... es hört nie auf! Bei uns allen nicht! Grüßle ;)
AntwortenLöschen